Best of. . . Kurzfilmtag
Augenblicke VII
[Kann ja noch kommen; Der alte Mann und der Vogel; Ponyhof; Die Herberge; Fabrizios erstes Mal; Watu Wote]
ca. 81 min f
A; SO; J; Q;
KANN JA NOCH KOMMEN (ca. 15 min):
Im Grunde ist der Termin nur noch eine Formsache. Die junge Mutter hat ihr Einverständnis längst gegeben, die Adoptiveltern haben das Kind schon bei sich aufgenommen. Was lediglich noch fehlt, ist die Unterschrift des Vaters. Doch der will nicht. Es ist doch schließlich auch sein Kind. Und sie wollen ihm einfach das Recht nehmen, Vater zu sein. Alle werfen ihm vor, doch gar kein Vater sein zu wollen. Aber vielleicht kann das ja noch kommen. (Deutschland 2013; Regie: Philipp Döring; Sprache: Deutsch)
DER ALTE MANN UND DER VOGEL (ca. 7 min):
Mit einem lauten Geräusch fliegt der kleine Vogel gegen die Glasscheibe. Es ist Winter, es schneit und es ist kalt. Der Vogel kann nicht fliegen, sitzt benommen im Schnee. Der Mann sitzt in seiner Hütte. Er ist alt und er ist allein. Er entscheidet sich, dem Vogel zu helfen. Denn ein klein wenig Wärme kann vielleicht beide vor der Kälte und vor der Einsamkeit schützen. (Deutschland 2015; Regie: Dennis Stein-Schomburg; Sprache: ohne Sprache)
PONYHOF [OmU] (ca. 10 min):
Die 8-jährige Emma liebt das Computerspiel "Pony Place" und verbringt Stunden damit, ihre virtuellen Pferde zu versorgen. Als sie mit ihren Eltern in den Urlaub fährt, sprechen diese ein klares Computerspiel-Verbot aus. Schweren Herzens gibt Emma das Tablet ab und bittet ihre Oma darum, sich um die virtuelle Pony-Farm zu kümmern. Natürlich möchte diese ihrer Enkelin den Gefallen tun und willigt ein. Allerdings gestaltet sich die Aufgabe schwieriger und auch sehr viel zeitaufwändiger als erwartet, denn die Pferde machen nicht nur eine Menge Dreck, sondern können auch krank werden. (Niederlande 2013; Regie: Joost Reijmers; Sprache: Niederländisch, Untertitel in Deutsch).
DIE HERBERGE (ca. 9 min):
Irgendwo in Bayern: Ein Rentnerehepaar auf Wanderurlaub verirrt sich und landet schließlich an einem Landgasthof, in den sie für eine Brotzeit einkehren wollen. Einiges an diesem Gasthof erscheint ihnen befremdlich: Sie sind die einzigen Gäste; die überaus freundlichen Wirtsleute sind arabischer Herkunft mit deutlichen Sprachschwierigkeiten und zeigen Fehler bei der Bedienung; das Essen ist ausländisch, aber ebenso schmackhaft wie reichlich. Aber auch die drei Bewohner des Landgasthofs sind irritiert: Sind das die Deutschlehrer, die sie erwarten? Warum wollen die beiden ihre Aufenthaltsgenehmigung sehen? Warum wollen sie für die erwiesene Gastfreundschaft bezahlen? Erst als die beiden zahlen wollen, klärt sich das Missverständnis: Der Gasthof wird als Asylbewerberunterkunft genutzt, deren Bewohner ihnen Gastfreundschaft gewährt haben. Aus dem anfänglichen Befremden auf beiden Seiten entwickelt sich gegenseitiges Verstehen. Als das Ehepaar ihre Wanderung fortsetzt, werden sie von den Asylbewerbern ein Stück begleitet und einer von ihnen ist es, der ihnen den richtigen Weg zeigt. (Deutschland 2017; Regie: Ysabel Fantou; Sprache: Deutsch).
FABRIZIOS ERSTES MAL [OmdU] (ca. 17 min):
Der 14-jährige Fabrizio fiebert dem ersten Mal mit seiner Freundin Nadia entgegen. Aber wo soll es passieren? Romantisch soll es sein und vor allem ungestört. Mit seinen Freunden schmiedet Fabrizio einen ausgefallenen Plan. Gemeinsam erstehen sie ein altes Auto und verwandeln es zu einem heimlichen Liebesnest. Humorvoll und ungezwungen stellt Regisseur Mariano Biasin die ersten sinnlichen Erfahrungen der Teenager den ambivalenten Erziehungsübelegungen der Eltern gegenüber. (Argentinien 2015; Regie: Mariano Biasin; Sprache: OmdU, Spanisch, Untertitel in Deutsch).
WATU WOTE (ca. 23 min):
Der Film erzählt die Geschichte aus der Perspektive einer jungen, allein reisenden Christin. Sie ist auf dem Weg in ihr Heimatdorf im Norden Kenias und fühlt sich als eine der wenigen Christen im Bus zuerst fremd unter den vielen Muslimen. Eine tief verschleierte Frau, die im Bus neben der Protagonistin sitzt, sowie zwei anfangs verdächtige Reisende entwickeln sich zu den wichtigsten und mutigsten Figuren des Films. Als islamistische Terroristen den Reisebus überfallen und die Insassen auffordern, sich aufzuteilen - Christen hier, Muslime dort - weigern sich die Fahrgäste jedoch. Ein Lehrer, selbst Muslim, der sich den Aggressoren entgegen stellt, wird angeschossen und stirbt später an seinen Verletzungen. (Deutschland/Kenia 2016; Regie: Katja Benrath; Sprache: Somali, Suaheli, Untertitel in Deutsch).