Herbstmilch
111 min f
A(7-13); J(12-16); Q;
1937, während einer Mai-Feier in der Kreisstadt, lernt die 18jährige Anna den feschen Bauernsohn Albert kennen und lieben. Zunächst heimlich, dann immer offener treffen sich die beiden, bis Albert um ihre Hand anhält. In dieser Zeit erinnert sich Anna immer wieder an ihre Kindheit. Sie wuchs unter äußerst harten und ärmlichen Bedingungen auf. Als ihre Mutter bei der Geburt des achten Kindes stirbt, ist die siebenjährige Anna allein für die Frauenarbeit des ganzen, ärmlichen Hofes verantwortlich, obwohl sie noch nicht einmal ohne Schemel die Herdplatte erreichten kann. So ist es nicht verwunderlich, daß sie viel lieber Krankenschwester als Bäuerin werden will. Trotzdem heiratet sie Albert in der Hoffnung, ein neues Zuhause, Selbständigkeit und etwas Geborgenheit zu erlangen. Welch eine Enttäuschung, als sie auf dem Hof ankommt, der noch Alberts Onkel gehört. Die Schwiegermutter feindet sie vom ersten Moment an, sie hat drei alte Leute zu versorgen, die sie ständig tyrannisieren, und um das Maß voll zu machen, wird ihr Mann wenige Tage nach der Hochzeit eingezogen (der Krieg steht unmittelbar bevor). Einzige Lichtblicke während dieser Jahre sind die kurzen Fronturlaube, die Albert mit ihr verbringen kann. Doch Anna lernt, sich zur Wehr zu setzen. So tauscht sie bei der Fotografin, die ihr Hochzeitsfoto gemacht hatte, Lebensmittel gegen Windeln, ein Fläschchen und Babynahrung für die inzwischen geborene Tochter. Beim Kreisleiter setzt sie es durch, einen polnischen Fremdarbeiter als Hilfe für die schwere Feldarbeit zugewiesen zu bekommen. Am Punkt der tiefsten Erniedrigung - ihre Schwiegermutter zwingt sie, auf Knien Abbitte für das gestohlene Geräucherte zu leisten, mit dem sie das Kind mühsam genug durch den Krieg gebracht hat -, kehrt Albert zurück, diesmal für immer, da er schwer verwundet worden ist. Er weist seine Mutter sofort aus dem Haus und übernimmt selbst das Regiment. Die Zeiten bleiben zwar weiterhin hart, sind jedoch nicht mehr so trostlos. Der vielfach preisgekrönte Film (Hauptdarsteller: Dana Vavrova und Werner Stocker) zeichnet ein wirklichkeitsgetreues Bild des bäuerlichen Lebens, wie es mancherorts, vor allem in den Sozialstrukturen, noch gar nicht lange vorbei ist. Trotz der realistischen Darstellung überwiegt nicht das traurig Düstere, sondern das lebensbejahend Helle. Empfohlen für Schulfilmveranstaltungen ab Jahrgangsstufe 8.