Apropos
Fischstäbchen und Co.
Die Ernährung basiert immer mehr auf Fertigprodukten. Immer weniger Menschen sind bereit, für den Einkauf, die Zubereitung und den Verzehr von Nahrung Zeit und Kreativität zu verwenden. Gerade Jugendliche können das "Ausgangsprodukt", sei es Tier oder Pflanze, den Weg zur Konserve und zum industriell genormten Produkt kaum nachvollziehen. Keiner der angesprochenen Passanten in einer deutschen Einkaufsstraße ist in der Lage, zwei von den Autoren präsentierte Speisefische zu identifizieren. Fisch wird als Fischstäbchen konsumiert und die Schweinekoteletts in einem Schlachthof sind in Form, Größe und Farbe genormtes Ergebnis einer gezielten Züchtung von Mastschweinen. Der Blick in den Ausbildungsalltag von angehenden Köchen, die unter Anleitung eines Berufsschullehrers ein Menü zubereiten, das den Ansprüchen des "Slow Foods " entspricht, kontrastiert in einer geschickten Parallelmontage mit dem lieblosen Öffnen von Pommes Frites Beuteln. Dem frischen Lachsfilet auf Nudeln, das in der Schlusseinstellung des Videos von den Auszubildenden mit Genuss verzehrt wird, steht ein Teller gegenüber, auf dem sich Fischstäbchen, Pommes Frites und Remouladensauce aus der Tube ein tristes Stelldichein geben.