| Inhalt
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Heute ist in der 4. Klasse einer Münchner Grundschule alles anders, denn der Workshop „Lust auf Lyrik“ findet statt und die Schülerinnen und Schüler tauchen mit allen Sinnen in die Welt der Poesie ein: Sie entdecken Reime und spielen mit Sprache. Sie schreiben Gedichte, die sich an Formen halten, oder schreiben frei über ein Thema, das sie bewegt, und entwickeln Schritt für Schritt eine Sprache, die mit Bildern arbeitet und alle Sinne berührt. Dabei erfahren sie, was Gedichte ausmacht, was sie von anderen Textformen unterscheidet und was Gedichte transportieren.
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| Lernziele
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Bezug zu Lehrplänen und Bildungsstandards
- Was ist ein Gedicht?
- Wie unterscheiden sich Gedichte sich von anderen Textformen?
- Wie unterschiedlich können Gedichte aussehen?
- Warum schreiben Menschen Gedichte?
- Begriffe: Vers, Strophe, Reim, Elfchen, Akrostichon, Haiku
Bezug zu Lehrplänen und Bildungsstandards
Sprechen und Zuhören
Die Schülerinnen und Schüler …
- wenden beim Hören von Gedichten ihre Aufmerksamkeit bewusst auf das Gesagte,
- beschreiben, wie die stimmliche und gestische Gestaltung von Sprache das Verstehen unterstützt (z. B. Pausen, unterschiedliche Betonung, Stimmhöhe, Handbewegungen) und nutzen diese Einsichten bei der Gestaltung eigener Gesprächsbeiträge,
- benennen die Gründe für ihr Nicht-Verstehen (z. B. Wortneuschöpfungen, anderen Zusammenhängen zugehörige Worte …) und nutzen Rückmeldungen gezielt zur Erweiterung ihres Wortschatzes und ihrer Verstehensmöglichkeiten,
- tragen Gedichte möglichst sinnangemessen klanggestaltend laut vor,
- achten beim Sprechen auf Lautstärke, Tempo und Satzmelodie und verwenden verständnisunterstützende Gesten und bereiten sich je nach Sprechabsicht (z. B. Gedichtvortrag) gezielt vor.
Lesen – mit Texten und weiteren Medien umgehen
Die Schülerinnen und Schüler …
- arbeiten beim Lesen typische Elemente und Funktionen von Gedichten heraus,
- lesen Gedichte flüssig, genau und in angemessenem Tempo,
- zeigen beim geübten Lesevortrag ihr Verständnis durch gezielte Variation in Tempo, Lautstärke und sinnunterstützende Betonung bedeutsamer Wörter oder Stellen im Satz,
- benennen ihr Vorwissen zu Gedichten allgemein bzw. zum Thema und formulieren entsprechende Erwartungen und Fragen,
- markieren beim Lesen Wörter und Sätze, die zentrale Information enthalten,
- markieren und benennen beim Lesen Merkmale von Gedichten,
- klären Wörter und Passagen, die ihr Leseverständnis behindern, aus dem Zusammenhang, durch Nachfragen oder mithilfe von Nachschlagewerken, und erweitern dadurch ihr Wissen sowie ihren Wortschatz,
- geben das Gelesene in eigenen Worten wieder, indem sie auch Grafiken und Illustrationen im Text nutzen,
- lesen Verse und Kindergedichte rhythmisch und lautmalerisch, um Gestaltungelemente (z. B. lautliche Besonderheiten, Metrum) und deren Bedeutung zu erfassen,
- setzen kinderliterarische Texte in andere künstlerische Ausdrucksformen um und zeigen ihr Textverständnis (z. B. schreibend, durch Musik, Rhythmus, Tanz oder szenische Darstellung),
- tragen ihre selbst verfassten Gedichte sicher vor und setzen Vortragshilfen zielführend ein,
- lesen dabei Texte sinnerfassend still und
- intensivieren ihre Vorstellungs- und Fantasiefähigkeit, ihre Erlebnis-, Verstehens- und Denkfähigkeit zu, um hierdurch zugleich ihr Erkenntnisinteresse sowie ihre Lesemotivation und Leseerwartung zu steigern.
Schreiben
Die Schülerinnen und Schüler …
- gestalten Texte zweckmäßig, übersichtlich und ansprechend und nutzen dazu angemessene Schreibwerkzeuge und Schriften,
- nutzen vor dem Schreiben Methoden zur Sammlung und Ordnung von Wortmaterial und Schreibideen,
- nutzen beim Schreiben eigener Gedichte entsprechende Textvorbilder,
- berücksichtigen beim Schreiben formale Vorgaben (z. B. Haiku, Elfchen, Akrostichon),
- zeigen beim Schreiben eigener Texte Rechtschreibbewusstsein und
- gestalten ihren fertigen Text ansprechend und passend zur Textfunktion.
Sprachgebrauch und Sprache untersuchen und reflektieren
Die Schülerinnen und Schüler …
- verwenden Rechtschreibung sicher,
- entscheiden sich bewusst gegen einen Regelbruch, wenn es der Textform dienlich ist (z. B. Groß- und Kleinschreibung),
- sprechen über den ästhetischen Wert von Sprache,
- gehen mit Sprache experimentell und spielerisch um,
- verwenden grundlegende Fachbegriffe beim Untersuchen von Sprache und Sprachgebrauch,
- untersuchen, welche sprachlichen Mittel genutzt werden, um bestimmte Wirkungen in Gedichten zu erreichen,
- beschreiben und bewerten anhand von Gedichten Ursachen und Wirkungen von gelingender Verständigung und
- wählen beim Schreiben und Sprechen je nach Kontext passende Wörter aus Wortfeldern.
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